Die Bedeutung von Vitamin D für deine Gesundheit
Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung gilt zu Recht als die beste Grundlage für ein langes Leben voller Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Doch nicht alle lebenswichtigen Nährstoffe lassen sich problemlos in ausreichender Menge über die Nahrung aufnehmen. Dies gilt vor allem für die Versorgung mit Vitamin D – das wohl prominenteste Mangelvitamin!
Warum leiden viele Menschen an einem Vitamin-D-Mangel?
Während der Bedarf vieler Vitamine über die Ernährung gedeckt werden kann, findet die hauptsächliche Aufnahme von Vitamin D über die Sonneneinstrahlung auf der Haut statt. Aus diesem Grund wird Vitamin D auch als das Sonnenvitamin bezeichnet.
Eine schlechte Versorgung mit Vitamin D kann ganz unterschiedliche Folgen haben. Und leider ist eine Unterversorgung gar nicht so selten der Fall, denn Studien belegen, dass mehr als die Hälfte aller Europäer einen zu niedrigen Vitamin-D-Status aufweisen. Etwa 18 % erleiden sogar einen akuten Vitamin-D-Mangel (1).
Ursachen des Vitamin-D-Mangels
Lange Aufenthalte in geschlossenen Räumen, effektiver Sonnenschutz und nicht zuletzt die fehlende bzw. kraftlose Sonne in den langen Wintermonaten führen dazu, dass Vitamin D zu einem Mangelvitamin der europäischen Bevölkerung geworden ist. Selbst im Sommer ist es für viele Menschen, zum Teil aus beruflichen Gründen, oder der häufigen Anwendung von Sonnenschutzmitteln schwierig, ausreichend Vitamin D zu tanken.
Kleine Vitamin, große Wirkung! Warum ist Vitamin D so wichtig?
In den letzten zehn Jahren hat sich in der Forschung zum Vitamin D einiges getan, weshalb ein Defizit auch dann problematisch ist, wenn er sich nicht so offensichtlich äußert, wie das bei einer Rachitis der Fall ist. Denn mittlerweile wissen Wissenschaftler, dass Vitamin D im Grunde überall eine Rolle spielt.
Einige Stoffwechselprozesse müssten erfolgen, bevor die biologisch aktive Form des Vitamins, das sogenannte Calcitriol, in der Niere gebildet und von dort ins Blut abgegeben wird. Früher dachte man, das Calcitriol, das im Blut ist, sei der entscheidende biologisch aktive Metabolit, der alle Wirkungen vermittelt. Das ist aber laut neuesten Erkenntnissen nicht so, wahrscheinlich reguliert das Calcitriol im Blut nur den Calcium-Knochen-Stoffwechsel.
Vitamin D und seine vielseitigen Funktionen im Körper
Lange galt die Annahme, wer genug Calcitriol im Blut hat, kann nicht unter Vitamin-D-Mangel leiden. Doch dann entdeckte die Forschung vor einigen Jahren, dass sich der Körper das Vitamin D noch auf einem ganz anderen Weg nutzbar macht.
Fast alle Organe haben Vitamin-D-Rezeptoren. Ein Umstand, der schon länger bekannt ist. An diesen Rezeptoren bindet eine Vorstufe des Calcitriol, die sich ebenfalls im Blut befindet, aber noch nicht biologisch aktiv ist. Aus dieser Vorstufe stellen die Organe dann selbst Calcitriol her, das für unzählige weitere Prozesse im Körper genutzt wird.
So reguliert diese Form des Vitamin D die Insulinausschüttung, hemmt das Tumorwachstum, fördert die Bildung der roten Blutkörperchen und das Überleben sowie die Tätigkeit der für das Immunsystem wichtigen Makrophagen. Das von den verschiedenen Organen produzierte Calcitriol gelangt allerdings nicht zurück ins Blut, weshalb dieser Syntheseweg lange vor den Forscher verborgen blieb.
Vitamin D für Immunfunktion und Gesundheit
Für unseren Bedarf an Vitamin D heißt das: Wir brauchen viel mehr als der früher als ausreichend betrachtete Grenzwert. “Man geht heute davon aus, dass wir etwa 20 bis 30 Nanogramm Vitamin D pro Milliliter Blut benötigen”. Also etwa doppelt bis dreimal so viel wie lange angenommen.
Vitamin D spielt für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Menschen eine zentrale Rolle. Vor allem, weil Vitamin D nachweislich die Immunfunktion unterstützt. Ohne ein funktionierendes und vor allem leistungsfähiges Immunsystem wäre der menschliche Organismus Krankheitserregern wie Bakterien und Viren schutzlos ausgeliefert.
So ist es auch wenig verwunderlich, dass die Wissenschaft Vitamin D eine bedeutende Rolle im Kampf gegen die neuartige Lungenkrankheit Covid-19 attestiert, die durch den Erreger SARS-CoV-2 (Coronavirus) ausgelöst wird. (2)
Symptome von Vitamin-D-Mangel und seine Auswirkungen
Vitamin-D-Mangelzustände resultieren häufig aber nicht nur in einer erhöhten Infektanfälligkeit, sondern können auch Symptome wie Abgeschlagenheit oder gar eine depressive Verstimmung hervorrufen. Auch für die Gesundheit der Knochen und die Muskelfunktion spielt Vitamin D eine wichtige Rolle.
Wie kann eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D erreicht werden?
Während Vitamin D im Sommer leicht über den Aufenthalt im Freien aufgenommen werden kann, leeren sich die Speicher in den Herbst- und Wintermonaten drastisch. Daran können im Übrigen auch Aufenthalte im Freien wenig ändern, da die Sonne zu stark an Kraft verloren hat.
Hier empfiehlt es sich Vitamin-D-Versorgung über die Nahrungsergänzung sicherzustellen. In diesem Zusammenhang interessant: Neueste Studien bescheinigen, dass oral aufgenommenes Vitamin D – die Vitamin-D-Spiegel stärker erhöhen kann als dies über die Sonneneinstrahlung möglich ist. (3)
Wer sich für die gezielte Nahrungsergänzung mit Vitamin D3 entscheidet, sollte stets auch den Versorgungsstatus mit Vitamin K2 im Blick behalten. Hintergrund ist, dass beide Vitamine synergetisch wirken.
Vitamin D beeinflusst die Calcium-Aufnahme, wodurch sich die Calcium-Konzentration im Blut erhöht, die aber wiederum verwert
Quellen(1) Kevin D Cashman,* Kirsten G Dowling, Zuzana Škrabáková, Marcela Gonzalez-Gross, Jara Valtueña, Stefaan De Henauw, Luis Moreno, Camilla T Damsgaard, Kim F Michaelsen, Christian Mølgaard, Rolf Jorde, Guri Grimnes, George Moschonis, Christina Mavrogianni, Yannis Manios, Michael Thamm, Gert BM Mensink, Martina Rabenberg, Markus A Busch, Lorna Cox, Sarah Meadows, Gail Goldberg, Ann Prentice, Jacqueline M Dekker, Giel Nijpels, Stefan Pilz, Karin M Swart, Natasja M van Schoor, Paul Lips, Gudny Eiriksdottir, Vilmundur Gudnason, Mary Frances Cotch, Seppo Koskinen, Christel Lamberg-Allardt, Ramon A Durazo-Arvizu, Christopher T Sempos, and Mairead Kiely. „Vitamin D deficiency in Europe: pandemic?“, unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5527850/, letzter Zugriff am 18.02.2021
(2) Marta Entrenas Castillo,a Luis Manuel Entrenas Costa,a,* José Manuel Vaquero Barrios,a Juan Francisco Alcalá Díaz,b José López Miranda,b Roger Bouillon,c and José Manuel Quesada Gomezd, NCBI, „Effect of calcifediol treatment and best available therapy versus best available therapy on intensive care unit admission and mortality among patients hospitalized for COVID-19: A pilot randomized clinical study“, unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7456194/, letzter Zugriff am 18.02.2021
(3) Hee-Kyung Joh, Seung-Sik Hwang, BeLong Cho, Chun Soo Lim, Sung-Eun Jung, NCBI, „Effect of sun exposure versus oral vitamin D supplementation on serum 25-hydroxyvitamin D concentrations in young adults: A randomized clinical trial“, unter: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30987813/, letzter Zugriff 18.02.2021